Obwohl ringsum Schlussübungen abgehalten wurden, konnte Übungsleiter Steve Aerni vor dem Feuerwehrlokal in Kaiseraugst nebst dem rund sechzigköpfigen Korps inklusive der Jugendfeuerwehr Region Rheinfelden auch zahlreiche Delegationen anderer Feuerwehren sowie Vertretungen der beiden Gemeinderäte – darunter Françoise Moser sowie Markus Zumbach – von Kaiseraugst begrüssen. Diese hohe Präsenz sei sicher auch Ansporn für die Mannschaft, ihr Bestes zu geben, meinte Kommandant Andreas Brodbeck, bevor der ganze Tross an den Ort des Geschehens zum Feuerwehrmagazin Augst dislozierte.
Paradebeispiel
„Unter dem Motto ‚Feuerwehrwettkampf‘ will die Feuerwehr Augst-Kaiseraugst der Bevölkerung ihr Feuerwehrhandwerk präsentieren. Bei den Postenarbeiten können die Feuerwehrfrauen und -männer bei der Ausübung ihres Handwerks beobachtet werden. Ziel ist es, dass die Bevölkerung einen tieferen Einblick in die Organisation der Feuerwehr bekommt“, vermeldete die Feuerwehr im Vorfeld der Schlussübung. Wie immer wieder und überall feststellbar, fand auch dieser Aufruf bei der Bevölkerung nur eine bescheidene Resonanz.
Dabei sind doch gerade die Feuerwehren ein Paradebeispiel für die – ansonsten in beinah allen Bereichen – angeprangerte Gleichstellung von Frau und Mann und verdienten allein deshalb schon eine breite Unterstützung. Der Unterschied in den Geschlechtern besteht nur noch in der Bezeichnung Feuerwehrfrau / Feuerwehrmann, deren Aufgaben und Sold sind jedoch zu hundert Prozent identisch. Höchste Zeit daher, dass die Feuerwehren eine geschlechtsneutrale „Nebenberufsbezeichnung“ finden.
Aber auch den Generationenkonflikt vermögen die Feuerwehren offensichtlich mühelos zu überwinden. Die Schlussübung in Augst jedenfalls war so angelegt, dass sich weder die Jugendfeuerwehr Region Rheinfelden überfordert, noch die Feuerwehr Augst Kaiseraugst unterfordert fühlen musste. Es war ein Wettkampf auf gleicher Augenhöhe, bei dem es auch vorkam, dass die älteren bei derselben Aufgabe Minuspunkte sammelten wie die jungen Feuerwehrsleute.
Spass und Ernst
Obwohl seitens der Organisatoren der Spass im Mittelpunkt stand, war die Beflissenheit der vier Gruppen, den Wettstreit zu gewinnen riesig. Die Zeit allerdings war nur ein Faktor der Punkte brachte, daneben mussten zudem die feuerwehrspezifischen Aufgaben getreu dem Lehrbuch ausgeführt werden. Eher aussergewöhnlich war indes, dass bei der Rettungsaktion kein Mensch gerettet, sondern ein Sack voller WC-Papierrollen „gerettet“ werden musste, um damit, wie an einer Hochzeitsfeier, ein Teammitglied zu bandagieren.
Wenngleich die Umstellung auf die Winterzeit kurz bevorstand, kamen die Wettkämpfer bei der Erstellung der Transport- und den Zubringerleitungen arg ins Schwitzen. Zwar mangelte es beim Einsatzort nicht an Hydranten, dennoch wurde „fieserweise“ die tiefer liegende Ergolz als Wasserbezugsort bestimmt, wodurch logischerweise die Leitungen bergauf verlegt werden mussten. Und sind die Schläuche zusammen verschraubt, ist der Kraftaufwand, sie nachzuziehen, um die Spritze am vorgegebenen Ort in Einsatz zu bringen enorm (siehe Titelbild)
Fazit
Was schon die Zuschauer feststellen konnten, bestätigte in der Abschlussbesprechung auch Einsatzleiter Steve Aerni: die hochmotivierten vier Teams des Wettstreits der Feuerwehr Augst Kaiseraugst haben ganze Arbeit geleistet und eindrücklich demonstriert, dass sie das Feuerwehrhandwerk verstehen. Nach so viel Lob stand sodann einer ausgelassenen Fete in der Mehrzweckhalle in Augst unter dem Motto „Karibische Nacht“ nichts mehr im Wege.
Bericht: – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»