Berufsfeuerwehrtag 2024

Am 15. und 16. Juni 2024 fand der Berufsfeuerwehrtag 2024 der Jugendfeuerwehr Regio Rheinfelden statt. 24 ereignissreiche Stunden lang besetzten die Jugendlichen das Feuerwehrmagazin Rheinfelden und rückten zu Einsatzübungen in der ganzen Region aus. Auf der folgenden Seite berichten die Jugendlichen von ihren Erlebnissen und auf welche Einsätze und Herausforderungen sie an diesem Tag getroffen sind.

Wir möchten uns herzlich bei allen Beteiligten bedanken.

Eintreffen und der Probealarm

Am Samstagmorgen trafen wir uns um 08:00 Uhr beim Feuerwehrmagazin Rheinfelden. Wir holten unsere Brandschutzkleidung sowie Helm und Handschuhe und legten sie in der Fahrzeughalle bereit. Als wir das erledigt hatten, machten wir einen Apell und schon ertönte die Alarmmeldung: «Austretende Flüssigkeit auf dem Werkhof Rheinfelden». Wir rannten alle in die Fahrzeughalle und zogen unsere Brandschutzkleidung sowie Helm und Handschuhe an. Da der Werkhof direkt neben dem Feuerwehrmagazin Rheinfelden liegt, konnten wir dahin Laufen. Vor Ort stand ein Fahrzeug in einer Garage, aus dem Flüssigkeit lief, und in dem ein paar umgekippte Fässer lagen. Uns wurde dann mitgeteilt, dass es nur ein Probealarm ist und wir jetzt eine kurze Übung machen werden zum Thema austretende Stoffe, insbesondere Giftstoffe. Wir lernten, wie man einen dreifachen Brandschutz erstellt. Als die Übung zu Ende war, retablierten wir alles. Als gerade alles retabliert war, kam der erste richtige Einsatz herein.

Bericht: Lias

Der erste Einsatz – Auslaufende Gefahrstoffe in Augst

Nach unserer Übung kam gegen 10:30 Uhr der erste Einsatz. Das Einsatzstichwort lautete «Öl, Benzin, Chemie – austretende Gefahrstoffe» in Augst. Wir besammelten uns vor dem Feuerwehrmagazin und bestimmten den Einsatzleiter und VB-Front (Verantwortungsbereich Front).  Der Einsatzleiter war Miro. Danach rückten wir sofort aus. Der Einsatzort befand sich in Augst in der Kraftwerkstrasse.

An der Einsatzstelle trafen wir auf einen aufgeregten Mann, der uns die Lage zeigte und verlangte, dass wir schnell vorwärts machen sollten, weil er pünktlich Feierabend machen wolle. Auf dem grossen Betriebsgelände standen vier Fässer mit Chemikalien und auch eine Autobatterie zwischen den Fässern. Der Einsatzleiter erkundete die Lage und sah, dass die Flüssigkeiten schon austraten. Nach ein paar Minuten kamen dann die ersten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Raurica. Der Einsatzleiter positionierte die Fahrzeuge. Kaum trafen die Fahrzeuge ein, entzündeten sich die Chemikalien und die Lage wurde noch ernster.

Wir mussten nochmal ein paar Minuten auf unsere Mannschaft warten, weil sie im Stau stand. In der Zwischenzeit nahm der Mann, der uns einwies, einen Feuerlöscher und wollte das Feuer selbst löschen, weil es ihm zu langsam ging. Während sich das alles ereignete, besprach der Einsatzleiter zusammen mit dem Einsatzleiter Chemiewehr Baselland, was das für Chemikalien sind und wie man sie am besten löschen kann. Danach traf nun auch der Rest der Jugendfeuerwehr ein und der Einsatzleiter konnte nun endlich die ersten Massnahmen mit der Mannschaft vornehmen.

Er befahl als erstes, einen 3-fachen Löschangriff aufzubauen, um bald mit dem Löschen zu beginnen. Danach befahl er, eine Zone aufzubauen, um die Chemikalien nur in dem Bereich zu halten und jedem klar zu machen, wo die Gefahrenzone ist. Als nächstes liess er eine Transportleitung legen, weil das Wasser im Tank nicht für den ganzen Einsatz reichen würde. Als er das alles befahl, wurde der VB-Front eingesetzt, um den 3-fachen Löschangriff zu überwachen sowie mit der Wärmebildkamera die Batteriewärme zu überwachen. Als erstes wurde der Pulverlöscher eingesetzt, um das Feuer ein bisschen einzudämmen. Leider entzündete sich das Feuer wieder neu, da der Pulverlöscher leer war. Aber zum Glück war der Druckschlauch bereit und konnte die Fässer und die Batterie kühlen. Nach cirka 5 Minuten war die Schaumleitung bereit und man konnte den Schaumteppich legen. Das Feuer war schnell eingedämmt und der Schaum ging schnell aus der Zone raus. Der VB-Front forderte beim Einsatzleiter eine Zonen Erweiterung an und es wurde eine Zonenerweiterung durchgeführt. Der VB-Front kontrollierte immer wieder mit der Wärmebildkamera die Temperaturen der Flüssigkeiten und der Batterie.

Als die Temperaturen im grünen Bereich waren, gab es Einsatzabbruch und alle versammelten sich beim Einsatzleiter für die Einsatzbesprechung. Nach der Einsatzbesprechung gab es eine kurze Pause und dann ging es ans Aufräumen. Nach dem Einsatz ging es ins Magazin von der Feuerwehr Raurica zum verdienten Mittagessen. Nach dem leckeren Mittagessen gingen wir zurück ins Feuerwehrmagazin Rheinfelden und machten dort unsere Einsatzkleidung bereit für den nächsten Einsatz.

Vielen Dank an die Feuerwehr Raurica sowie den Einsatzleiter ABC Wehr Baselland für den grossartigen und spannenden Einsatz und für das Lecker Mittagessen.

Bericht: Leon

Ohne grosse Pause weiter – Gasaustritt in Zeiningen

Kaum hatten wir die Einsatzkleidung in Rheinfelden bereitgelegt, kam bereits der nächste Einsatz. Wir wurden mit der Meldung Brand Mittel alarmiert und rückten nach Zeinigen aus. 

Als wir ankamen erkundete der Einsatzleiter den Einsatzort. Ein Gastank brannte und im Keller stand Wasser. Der Einsatzleiter befiehl mit 2 Druckleitungen das Kühlen des Tanks sowie den vorsorglichen Aufbau einer Schaumleitung aufgrund naher Chemikalien. Im Keller haben wir mit 2 Wasserpumpen das Wasser abgepumpt. Als wir bemerkten das dass Löschwasser des Gastanks in den Keller lief brauchten wir eine 3. Pumpe, insgesamt mussten wir 12‘000 Liter Wasser abpumpen.

Wir möchten uns bei der Feuerwehr Möhlin-Zeinigen bedanken für den spannenden Einsatz und das Zvieri.

Bericht: Ben

Übung macht den Meister – Absicher und Heraufziehen eines Autos am Hang

Nach diesem spannenden Einsatz fuhren wir wieder zurück ins Feuerwehrmagaziem Rheinfelden. Dort erwartete uns eine Übung zum Thema Seilzugapparat.

Als allererstes gingen wir nach draussen, um alles vorzubereiten. Als zweites wurde uns der Seilzugapparat, das nötige Werkzeug und die Einsatzmöglichkeiten erklärt. Danach gings ans Praktische. Als ,,Unfall-Übung» nahmen wir ein Auto, das wir auf einer Garagenzufahrt absichern und im Anschluss nach oben ziehen mussten. Wir befestigten den Seilzugapparat am Feuerwehrauto, und zugen das Auto durch Hin-und Herbewegen des Seilzugapparats die Einfahrt hinauf. Jeder kam mal dran, und wir merkten, dass es nach einer gewissen Zeit anstrengend wurde.

Wir haben noch die Bandschlingenzettel begutachtet und uns wurden Fragen bezüglich der Aufschrift gestellt, die wir natürlich korrekt beantworten konnten.

Bericht: Noel

Nach dem Abendessen zum Verkehrsunfall in Stein

Nach dieser spannenden Übung gab es ein leckeres Abendessen. Nach dem Abendessen spielten wir eine Jufü-Version von Wehrwölfeln, welche sehr lustig war und zur Jufü passt. Als wir mitten am Spielen waren, kam auch schon der nächste Einsatz herein.

Die Meldung lautete Verkehrsunfall in Stein. Schnell rannten wir zu unseren Brandschutzkleidern und machten uns für den Einsatz bereit. Und schon ging es los. Wir fuhren in mehreren Fahrzeugen nach Stein. Dort angekommen, erwartete uns schon die Feuerwehr Stein, welche die Strasse bereits gespert hatte. Als wir aus den Fahrzeugen ausstiegen, sahen wir, dass zwei Verletzte am Boden lagen. Einer mit einer starken Blutung, dem wir schnell einen Druckverband anlegen mussten. Ein weiterer mit einer potenziellen Wirbelsäulenverletzung, welchen wir so schonend wie möglich immobilisieren mussten. Weiter unten stand auch noch ein Auto, dass in einen Baum gekracht ist. In dem Auto befand sich eine weitere Person, die von uns gerettet werden musste. Als auch diese Person erfolgreich gerettet war, zogen wir das Auto mit einer Seilwinde von einem Feuerwehr-Fahrzeug wieder auf die Strasse, und so war der Einsatz zu Ende. Wir retablierten alles und fuhren dann wieder zurück nach Rheinfelden ins Feuerwehrmagazien.

An dieser Stelle möchten wir uns bei der Feuerwehr Stein bedanken für diesen tollen und sehr interessanten Einsatz.

Bericht: Lias

Es brennt in Olsberg!

Während die Mannschaft sich in den Zivilschutzbaracken ausruhte, erhielten wir um 22:56 Uhr des Samstags eine Alarmmeldung: ein brennender „Schopf“ (klassifiziert als Brand mittlerer Grösse) mit einer verwundeten und einer möglichen vermissten Person auf einem Feld östlich von Olsberg. Ein Aufgebot der Feuerwehr Magden-Olsberg sei bereits mit einem Tanklöschfahrzeug (TLF) vor Ort. Die Jugendfeuerwehr stattete sich aus und bestieg die Mannschaftstransporter.

Mit unserem Eintreffen fand ich als Einsatzleiter eine brennende Scheune und einen verletzten Angehörigen der Feuerwehr (AdF) auf dem Schadensplatz vor. Ein Offizier der Ortsfeuerwehr informierte mich, dass die Scheune explodiert sei. Es werde zudem eine Kameradin des verletzten AdF vermisst, die nach der Explosion verwirrt querfeldein davongestolpert sei. Umgehend befahl ich dem Offizier der Ortsfeuerwehr, den verletzten AdF vom Schadensplatz zu retten. Bei genauerer Inspektion der brennenden Scheune war ein unmaskiertes Fass sichtbar, welches möglicherweise denselben Stoff enthielt, welcher die Explosion verursacht hatte. Auch lag die Scheune nahe am Feldrand, wo trockenes hohes Gras wuchs. Als ich vom Schadensplatz zurückkehrte, erstattete ein Drohnenpilot der Feuerwehr Magden-Olsberg bei mir Meldung: Seine Drohne sei mit einer Wärmebildkamera sei einsatzbereit und stehe mir zur Verfügung.

Da mir der Zustand der zweiten AdF unbekannt war, entschied ich mich umgehend, die Drohne so schnell wie möglich nach der vermissten Kameradin suchen zu lassen. Dem Drohnenpilot wies ich einen Gruppenführer der Mannschaft zu, welcher mit mir in Kontakt bleiben sollte.

Als nächstes befahl ich die Kühlung des Feldes unter Einsatz des Schnellangriffs, um das Ausbreiten der Flammen auf das Feld zu verhindern. Gleichzeitig befahl ich das Erstellen einer Druckleitung mit Strahlrohr, um das in Flammen gehüllte Fass zu kühlen. Der Schnellangriff war rasch in Position und konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Feld verhindern. Der zweite Trupp erstellte die Druckleitung in Windeseile und konnte die Kühlung des Fasses in kurzer Zeit sicherstellen.

Nachdem für alle dringenden Ereignisse auf dem Schadensplatz Erstmassnahmen ergriffen worden waren, konnte ich mich nach einer kurzen Verschnaufpause der Organisation von Sammelplatz und Einsatzleitung sowie der Beleuchtung des Einsatzortes mithilfe der Flutlichtanlage des TLF widmen. In Rücksprache mit der Ortsfeuerwehr wurde ich informiert, dass sich 90 Meter oberhalb des Schadensplatzes, querfeldein über das Feld, ein Hydrant befindet. Um den Wasservorrat des Tanklöschfahrzeugs abzusichern, liess ich einen Trupp eine Transportleitung vom Hydranten zum TLF erstellen. Diese Aufgabe wurde auftragsgemäss ausgeführt.

Mit der Wasserversorgung sichergestellt, war ich in der Lage, eine zweite Druckleitung mit Strahlrohr zu erstellen, welche die anderen Leitungen bei der Kühlung von Feld, Fass und Feuer unterstützen sollte. Während die Erstellung der Leitung in Gang war, erstattete der Drohnenpilot mit dem Gruppenführer Bericht: Er habe die Vermisste in dem Grünstreifen oberhalb des Feldes lokalisiert und seine Drohne über ihr positioniert. Während ich einen Gruppenführer mit der Rettung beauftragte, senkte der Pilot seine Drohne auf mehrere Meter und beleuchtete den Standort mit seinen Landelichtern. Der Rettungstrupp konnte die Person erfolgreich retten. Gleichzeitig wurden beiden Druckleitungen angewiesen, von der Kühlung des Feuers zu dessen Bekämpfung überzugehen.

Mit den Flammen des „Schopfbrandes“ erloschen und beiden Personen gerettet wurde die Übung für beendet erklärt. Nach einer kurzen Besprechung des Ereignisses durch Übungs- und Einsatzleiter durften die Anwesenden einen spannenden Vortrag des Drohnenpiloten der Feuerwehr Magden-Olsberg beiwohnen. Danach ging es an das Retablieren des Materials sowie das Löschen der letzten Glutnester, bevor wir kurz nach Mitternacht nach Rheinfelden auf die Feuerwehrwache zurückkehrten.

Ich möchte mich im Namen der Mannschaft und als Einsatzleiter noch einmal bei der Feuerwehr Magden-Olsberg und allen Helfern für diese spannende Übung bedanken. Besonders die Kombination aus Brandbekämpfung und Personenrettung, zusammen mit der Drohne als brandneues Einsatzmittel, habe ich als Einsatzleiter sehr geschätzt.

Bericht: Dario

Nachtruhe, Wache auf der Kommandozentrale und BMA in Rheinfelden

Nach diesem spannenden Einsatz konnte die ganze Jufü (bis auf zwei) schlafen gehen. Die andere zwei mussten Wache halten auf der Komandozentrale. Wir wechselten im Stundentakt. Die ganze Nacht war ruhig und es kam kein Einsatz herein. Als um 06:00 Uhr die letzte Schicht ihren Dienst antrat, war vorerst alles ruhig, aber dann kurz nach 07:00 Uhr klingelte das Telefon.

Der Anrufer setzte einen Notruf vom GZF Rheinfelden wegen einer Automatischen Brandmeldeanlage (BMA) ab. Schnell machte sich das Einsatztleiterfahrzeug auf den Weg zum GZF Rheinfelden. Noch auf der Fahrt befahl der Einsatzleiter, dass nur noch das TLF (Tanklöschfahrzeug) ausrücken und der Rest im Warteraum Magazin warten soll, da das GZF sehr nahe am Feuerwehrmagazin Rheinfelden ist. 

Vor Ort wurde der Einsatzleiter schon von einem Angestellten des GZF mit einem Gebäudeplan erwartet. Auf dem Plan konnte der Einsatzleiter genau ablesen, wo sich der ausgelöste Brandmelder befindet. Als der Einsatzleiter erkunden ging, stellte er fest, dass der Abgang in den Keller des Gebäudes stark verraucht war und es zwei zu rettende Personen an verschiedenen Fenstern gibt. Als der Einsatzleiter einen Überblick über die Lage hatte, befahl er das weitere Vorrücken der ADL (Autodrehleiter), die eine Rettung an der linken Seite des Gebäudes durchführen musste. Als sodann auch die Mannschaftstransporter und der Atemschutzbus ankamen, befahl der Einsatzleiter dem ersten Atemschutztrupp mit einer Druckleitung ab dem TLF das Absuchen des verrauchten Untergeschosses. Darauf ordnete der Einsatzleiter die Rettung der Person am anderen Fenster an, welche mit einer Handschiebeleiter ab dem Atemschutzbus ausgeführt wurde. Da die Drehleiter nun auf der Strasse stand, beauftragte der Einsatzleiter einen Gruppenführer mit der Leitung des Verkehrs. Danach meldete der erste Atemschutztrupp, dass sie zwei Personen im Untergeschoss gefunden hatten. Der Einsatzleiter entschied, einen zweiten Atemschutztrupp zur Unterstützung zu senden. Nachdem auch diese Rettung geglückt war, konzentrierte sich der erste Atemschutztrupp auf die Brandbekämpfung und der zweite auf das weitere Absuchen. Weiter befahl der Einsatzleiter die Erstellung und Umsetzung eines Lüfterkonzepts. Nach dessen Erstellung konnte der Rauch aus dem Gebäude geblasen werden, woraufhin der Einsatzleiter den Befehl gab, alles ausser den Lüftern zu retablieren.

Nach der Retablierung und einer Einsatzbesprechung gab es für alle ein Frühstück in der schönen GZF-Restaurant, welches freundlicherweise vom GZF zur Verfügung gestellt wurde. Das Frühstück war sehr umfangreich und lecker. An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich beim GZF für den tollen Einsatz und das leckere Frühstück bedanken.

Bei der Feuerwehr Rheinfelden Bedanken wir uns für diese extrem spannende Einsatzübung am frühen morgen. Nach diesem abschliessenden Einsatz und der Stärkung gingen wir gemeinsam zurück ins Feuerwehrmagazin Rheinfelden.

Und mit diesem Letzten extrem spannenden Einsatz ging der BF-Tag 2024 zu Ende. An dieser Stelle möchte ich mich im Namen der ganzen Jufü für dieses mega tolle Wochenende bedanken es hat sehr viel Spass gemacht.

Bericht: Lias